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Blockflöte versus Motorrad

von Maio (Kommentare: 0)

Lärm ist etwas, von dem wir alle betroffen sind. Sehr individuell ist hingegen, was wir als Lärm wahr­nehmen. Kennen Sie auch die Qual, der die Ohren ausgesetzt sind, wenn ein Nachbarskind – oder gar Ihr eigenes – ohne Anspruch auf Melodie in die Blockflöte bläst und sich am selbst erzeugten Geräusch erfreut? Grauenhaft! Wie aber ist es mit anderen Geräuschen?

Sicher wird unser Lärmempfinden ganz wesentlich durch das Umfeld, in welchem wir leben, beeinflusst. Wer die Geräuschkulisse einer Stadt gewohnt ist, empfindet vielleicht in den Ferien auf dem Land das Bimmeln von Kuhglocken am frühen Morgen als Lärm, während Menschen, die in ländlicher Umgebung leben, bereits den «Grundton» einer Stadt als unerträglichen Lärm wahrnehmen. Das Blockflöte spielende Kind macht (in der Regel) in den eigenen Augen keinen Lärm. Und wenn Sie einen Motorradfahrer zu den Geräuschen seiner Maschine befragen, kann es sein, dass Sie Ausführungen zu hören bekommen, die von grosser Liebe für das Hobby und wenig Verständnis für die ewigen Nörgler zeugen.

Motorenlärm ist ein Thema, bei dem sich die Gemüter erhitzen. Dabei geht es meistens nicht um die Tatsache, dass Motorfahrzeuge beim Fahren Geräusche erzeugen – Elektromobile sollen ja sogar bewusst lauter werden, damit man sie rechtzeitig wahrnimmt –, vielmehr stört sich ein grosser Teil der Bevölkerung an den aufs Gesamte gesehen wenigen Verkehrsteilnehmern, die bewusst ihr Fahrzeug präsentieren wollen, indem sie den Motor aufheulen lassen.

Als Fachbetrieb für Messungen im Strassenverkehr sind wir mit der Thematik bestens vertraut. Seit gut einem halben Jahr werden wir wiederholt auf unseren – nicht vorhandenen – «Lärmblitzer» angesprochen, unterdessen sogar von einem deutschen Biker-Magazin. Bei solchen Anfragen können wir nur immer wieder die gleiche Auskunft geben: Wir haben keinen «Lärmblitzer». Wir setzen auf Prävention. Unser Gerät misst zwar den Lärm und vergleicht ihn mit dem für die entsprechende Fahrzeugkategorie definierten Höchstwert, es wird aber nicht gebüsst, sondern informiert. Ein Display zeigt dem Verkehrsteilnehmer an, ob sein Fahrverhalten zu viel Lärm verursacht oder nicht. Bei fehlbaren Fahrern erscheint auf dem Display die Aufforderung «Leiser»; wenn sich die Geräuschemissionen im Rahmen bewegen wird dem Verkehrs­teil­nehmer für sein korrektes Fahren gedankt. Die Geräte unseres Lieferanten, des deutschen Herstellers RTB, werden in Deutschland schon länger erfolgreich eingesetzt. Einen entsprechenden Bericht finden Sie auch in unserer gemeinsamen Ausgabe der «Ampel Nachrichten» vom Frühling dieses Jahres. Auch in der Schweiz waren unsere Geräte zur Lärmprävention bereits im Einsatz. Die politische Diskussion zum Thema ist nach wie vor im Gange und man darf gespannt sein, welche Entscheidungen für die Zukunft fallen. Fest steht: Momentan fehlen die gesetzlichen Grundlagen für das Büssen fehlbarer Verkehrs­teilnehmer mittels «Lärmblitzer». Prävention hingegen ist nicht nur erlaubt, sondern wirkt auch nachweislich!

Weitere Informationen auf unserem Datenblatt zum DD.lärm-System finden Sie hier.

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